Die Idee, einen Karateverein zu gründen, wurde ursprünglich in der Justizvollzugsanstalt Gießen geboren. Die treibende Kraft hierbei war der Justizvollzugsbeamte Günter Ulbrich. Schließlich wurde am 9.11.1984 der „Karateverein 1984 Gießen“ gegründet. Die Gründungsversammlung fand in der Gaststätte „Schwimmbad-Cafè“ Lollar statt. Es nahmen 12 Bedienstete der Justizvollzugsanstalt Gießen als Gründungsmitglieder Teil. Der erste Vorstand setzte sich wie folgt zusammen:

1. Vorsitzender: Günter Ulbrich, 2. Vorsitzender: Joachim Bittmann, Kassenwart: Jürgen Schwarz, Schriftführer: Walter Wiegand, Beisitzer: Günter Hanning.

Weiterhin wurde beschlossen, dass einmal wöchentlich in der Sporthalle der Grundschule Lollar trainiert wird. Die Sporthalle wurde uns vom Landkreis Gießen kostenlos zur Verfügung gestellt. Mittlerweile hat sich der Trainingsbetrieb auf zwölf Trainingseinheiten pro Woche und die Zahl der Mitglieder auf ?? erhöht. Bei der Mitgliederversammlung am 26. Juli 1985 wurde durch eine Satzungsänderung der Verein in „Karate Dojo Sportgemeinschaft Lollar 1984 e.V.“ umbenannt. Zum 5jährigen Vereinsbestehen 1989 fand in der Sporthalle der Clemens-Brentano-Schule unter der Leitung des bekannten Buchautors und mehrfachen Europa- und Weltmeisters sowie Trägers des 5. Dan Wolf-Dieter Wichmann ein zweitägiger Karatelehrgang statt. Zu diesem Lehrgang kamen rund 180 Teilnehmer aus ganz Deutschland. Seit dem Jahr 1999 findet dieser Lehrgang mit Sensei Wichmann, der mittlerweile Träger des 7.Dan ist, jedes Jahr regelmäßig statt und ist zu einem festen Programmpunkt geworden.

Im Jahr 1996 kam Claudiu Dinu, mittlerweile Träger des 3. Dan Shotokan, aus Rumänien zu uns und übernahm bald einige Trainingseinheiten. Im Laufe der nächsten Jahre steigerte sich die Anzahl der wöchentlichen Trainingseinheiten erheblich.

Auch die Struktur wurde stark verändert. Vorher wurde Karate nur allgemein trainiert; doch schon bald gab es Einheiten, in denen nur gekämpft und Einheiten in denen nur Kata gelaufen wurde. Dem Prinzip von Anfänger- und Fortgeschrittenentraining wurde noch um eine weitere dritte Einheit hinzugefügt. Nach kurzer Zeit gab es schließlich neben der Unter- und Oberstufe auch noch eine Mittelstufe in der die Basis effektiver trainiert werden konnte, ohne die „Profis“ aufzuhalten.

Natürlich nahm auch die Intensität sehr stark zu; und schon bald war die körperliche und geistige Belastung mit dem früheren Training nicht mehr zu vergleichen. Zusätzlich nahmen wir (und nehmen noch heute) regelmäßig an Lehrgängen in und um ganz Deutschland teil (in guten Jahren sind es gut und gerne 14 Lehrgänge!). Von Hamburg über Berlin, Bremen, Kiel, Bonn, Würzburg, Erfurt bis nach München und Niederbayern ist vielen Karatekas der Name ‚Karate Dojo Lollar’ mittlerweile ein Begriff. Außerhalb von Deutschland nehmen wir seit Jahren an den Gasshuku in Bupapest, Windsor, Edinburgh, Glasgow teil. Außerdem waren wir schon des Öfteren Gäste in Wien und auf die Europameisterschaft der Kinder in Caorle/Italien möchte mittlerweile keiner mehr verzichten. Denn das Programm ist nicht nur auf die alleinige Teilnahme beschränkt. Aus der Meisterschaft wurde schnell ein verlängertes Wochenende mit vier Tagen Sonne, Strand und Meer. Natürlich nehmen wir aber auch an nationalen Meisterschaften teil.

Natürlich nehmen wir aber auch an nationalen Meisterschaften teil. Zu unserem festen Programm gehören die Deutsche Meisterschaft und der Junior Cup, Tobu Cup in Berlin, sowie die JKA Afroeurasia Meisterschaft wo unser Team große Erfolge verbuchen könnte.

Claudiu Dinu fuhr in den Jahren 1999 und 2003 für je drei Wochen nach Japan, um dort mit Tanaka Sensei und Kawasoe Sensei, beide 8. Dan, an der Takushoku Universität und den Honbu Dojo der legendere Japan Karate Association in Tokio zu trainieren. Dies sollte erhebliche Auswirkungen auf unser Training haben; und so zeichnete sich eine rasche Entwicklung vom Freizeit- hin zum Leistungssport ab. Das Training wurde technisch noch anspruchsvoller und gewann immer mehr an „Härte“ hinzu. Viele Trainingsvarianten wurden direkt aus Japan übernommen und sind heute charakteristisch für unsere Technik und Mentalität. Seine Reisen nach Japan sind ununterbrochen bis Heute.

Zwei große Teams aus unseren Verein besuchten darauf hin Japan 2016 und 2018.

Aufgrund der zahlreichen Mitglieder außerhalb von Lollar wurde im April 2002 eine neue Abteilung des Karate Dojo Lollar im Raum Marburg ins Leben gerufen. Das Training in Fronhausen findet zwei mal wöchentlich unter der Leitung von Vincent Felde statt, Heute wird es von Isabelle Fuchs geleitet. Natürlich nehmen die Kinder aus Fronhausen an allen Veranstaltungen in Lollar teil. So auch zum Beispiel bei dem Sommerlager, dass als eine unserer Freizeitveranstaltungen eingeführt wurde. Gleich im Anschluss an unsere Grillparty mit allen Mitgliedern und deren Eltern und Freunden werden die Zelte aufgestellt und am gemütlichen Lagerfeuer übernachtet.

Auch das seit 23 Jahren bestehende Winterlager auf dem Wirberg ist für alle Karatekas ein „Muss“ geworden. Gleich am Anfang des neuen Jahres, in der ersten Januarwoche, trainieren wir vier Tage lang etwas abgeschieden in einer Jugendherberge auf einem kleinen Berg in der nahen Umgebung. Es wird zwar zwei mal am Tag trainiert, aber natürlich kommt der Spaß mit knapp 30 Karatekas unter einer Decke nie zu kurz.

Seit dem Jahr 2000 wurde uns eine große Ehre zuteil, in dem Sensei Kawasoe Masao, 8. Dan und Nationaltrainer von England, Schottland und Norwegen, bei uns in Lollar einen Lehrgang ausrichtete, und daraus entwickelte sich eine Tradition den er wurde unser Lehrmeister.

All diese Aktivitäten, die Meisterschaften, die Lehrgänge, das Training und das Vereinsleben machen Karate in unserem Dojo zu sehr viel mehr als nur einem Sport oder einem Hobby.